Nashorn
In Afrika wird vorallem unterschieden zwischen den Spitzmaulnashörnern (black rhinos) und den Breitmaulnashörnern (white rhinos). Diese Nashörner kommen vorallem in den Ländern Südafrika, Namibia, Zimbabwe und Kenia vor.

Im Jahr 1900 schätzte man die Zahl der nördlichen Breitmaulnashörner auf rund 3'000 Tiere, die im Sudan, Zentralafrika, Chad, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo lebten. Heute steht das nördliche Breitmaulnashorn vor dem Aussterben. Es leben nur noch zwei Tiere in Kenia, im Ol Pejeta Reservat.

Vorgänger des heutigen Nashorns existierten auf unserem Planeten schon vor über 50 Millionen Jahren. Im Jahr 1960 stand das Breitmaulnashörnern kurz vor dem Aussterben und die Zahl der Spitzmaulnashörner sackte von rund 100'000 in nur 20 Jahren auf 10'000 Tiere hinab. Heute schätzt man die Zahl der Nashörnern in Afrika auf zirka 28'000 Tiere.
Bedrohung
Mit der verstärkten Einflussnahme Asiens in Afrika hat auch die Wilderei von Nashörnern wieder extrem zugenommen. Seit dem Jahr 2008 ist die Wilderei sprunghaft angestiegen und inbesondere in Südafrika wurden zeitweise bis zu Tausend Nashörner pro Jahr umgebracht.

Der Hauptabsatzmarkt wird in Vietnam und China vermutet, wo für ein Kilo Horn enorme Summen bezahlt werden, da der Substanz heilende Wirkung bei Krebs und anderen Krankheiten zugeschrieben wird. Allerdings besteht das Rhinohorn aus Keratin, demselben Material wie menschliche Nägel. Die Patienten könnten also ebensogut an Ihren Fingernägeln kauen, das hätte die gleiche Wirkung.

Die Wilderer erschiessen die Nashörner oder betäuben sie und schneiden Ihnen dann die Hörner ganz nahe am Kopf ab, so dass das Nashorn anschliessend verblutet und ohnehin stirbt. Gegenmassnahmen umfassen eine verstärkte Patroullie der Schutzgebiete, das Einfärben der Hörner, das Einpflanzen von Tracking Devices, das Vergiften der Hörner oder das präventive Entfernen der Hörner.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Nashörner in sichere Gebiet zu dislozieren, wie beispielsweise nach Botswana, wo man sich einen besseren Schutz der Tiere erhofft.

Gute Nachrichten
Die Zahl an Spitzmaulnashörnern nimmt trotz der Wilderei wieder zu. Die Wilderei findet hauptsächlich in den Nationalparks und weniger in den privaten Reservaten statt. In unseren Gebieten in Botswana und in Namibia Kunene - Etendeka Region in Namibia gingen keine Nashörner an Wilderer verloren.

Umsiedlung von Nashörnern
Die schönste Nachricht aus Südafrika im 2023 war der Verkauf des Platinum Rhino Projekts (eine Nashornzucht) mit seinen 2'000 südlichen Breitmaulnashörner an die gemeinnützige Organisation African Parks, die mit gezielten Umsiedlungen in ganz Afrika beginnen wird, Nashornpopulationen in wichtigen Schutzgebieten neu aufzubauen. Das ist ein Achtel der weltweiten Breitmaulnashornpopulation!

Nashörner wurden in den letzten Jahren in Länder wie Ruanda (58, Tendenz steigend), Sambia (25, Nord-Luangwa), Malawi (56, Liwonde & Majete), Mosambik (16, Zinave Nationalpark), Tschad (2) und der Demokratischen Republik Kongo (16, Garamba Nationalpark) und natürlich Botswana (rund 100) umgesiedelt, wo diese vielerorts ausgestorben waren.

Kenia - ein Land macht es richtig
In den 1980er Jahren waren die Nashörner in Kenia mit weniger als 400 Exemplaren fast ausgerottet. 2024 zählte Kenia wieder über 1'000 Nashörner. Kenias langfristige Vision, bis 2037 2'000 Spitzmaulnashörner im Land zu haben, ist in Reichweite! Kenia hat nach Südafrika und Namibia die drittgrösste Spitz- und Breitmaulnashornpopulation der Welt.
Fakten zum Nashorn
  • Schwangerschaft dauert 15-18 Monate
  • Ein Baby alle 2-5 Jahre
  • Wiegen bis zu 3 Tonnen
  • Können bis zu 40 Jahre alt werden
  • Breitmaulnashörner lieben Gras
  • Spitzmaulnashörner lieben Blätter
  • Existieren seit 50 Mio Jahren
  • An Land ist nur der Elefant grösser als das Nashorn